Jetzt geht’s los! Die ersten deutschen Casinolizenzen

Das Warten hat ein Ende. Nach beinahe zwei Jahrzehnten Grauzone und zwei Jahren Anlaufzeit gibt es jetzt die ersten paar Online Casinos mit deutscher Lizenz. Natürlich geht das nicht alles so reibungslos vonstatten, wie sich das die Verantwortlichen bei Bund und Länder vorgestellt haben. Dennoch ist endlich der Anfang gemacht und die ersten deutschen virtuellen Casinos sind online.

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Gauselmann Gruppe sichert sich ersten deutschen Casinolizenzen

Die deutsche Gauselmann Gruppe, welche auch die bekannten Spielotheken mit der lachenden Sonne in vielen deutschen Städten betreibt, konnte sich die ersten offiziellen Lizenzen zum Betrieb von virtuellem Automatenspiel sichern. Während das für viele nicht überraschend kommt, reiben sich andere verwundert die Augen.

Viele Online Casinos mit Lizenz aus Malta hielten sich schon seit Oktober 2020 an die damals veröffentlichen Vorgaben, um ein Casino in Deutschland zu betreiben. Damit sollten die Betreiber beweisen, dass sie technisch in der Lage sind, die neuen Vorschriften zu erfüllen.

Die Gauselmann Gruppe zog sich jedoch 2017 aufgrund der belastenden „Paradise Papers“ aus den Online Spielhallen in Deutschland komplett zurück. Jetzt steigt das Unternehmen wie Phönix aus der Asche an den deutschen Online Casinohimmel.

Was waren die „Paradise Papers“?

Die Paradise Papers waren 2017 geleakte Dokumente in denen aufgezeigt wurde, wie große Firmen mit Hilfe von legalen „Briefkastenfirmen“ in Steuerparadiesen Milliarden Steuern einsparten. Neben Nike, Apple, Queen Elizabeth II oder Facebook tauchte auch die Gauselmann Gruppe in den Files auf.

Diese gründete eine Firma auf der Isle of Man. Die liberalen Gesetze der Insel machen es Unternehmen einfach Offshore Casinos von dort zu betreiben. Die Gauselmann Gruppe verkaufte Lizenzen ihrer Casinospiele an Online Casinobetreiber weltweit. Viele der Casinos waren auch für deutsche Spieler zugänglich. Die Frage, weshalb Softwarelizenzen nicht aus Deutschland verkauft wurden, blieb seitens Gauselmann unbeantwortet.

Im November 2017 zog sich das Unternehmen aus allen Online Casinos zurück. Ein Schelm ist, der denkt das dies etwas mit den geleakten Dateien Paradise Papers zu tun hatte. Zum gleichen Zeitpunkt zog sich auch Novomatic aus Österreich aus den Online Casinos zurück. Natürlich hatte auch das nichts mit eventuellen unangenehmen Fragen zu tun.

Merkur Games und Book of Ra sind zurück

Es ist kein Geheimnis, dass die Merkur Games, nicht zuletzt aufgrund der Dominanz mit den realen Spielhallen, die beliebtesten Automatenspiele in Deutschland sind. Diese stehen jetzt auch wieder online zur Verfügung.

Die ersten beiden deutschen Casinolizenzen gingen an ein Unternehmen, das auf den Namen Mernov Betriebsgesellschaft mbH hört. Das hört sich nicht nur nach einem Mix aus Merkur und Novomatic an, das Unternehmen hat seinen Sitz auch in der Merkur-Allee in Espelkamp, dem Zuhause der Gauselmann Gruppe.

Legal im Online Casino spielen

Auch wenn es zum jetzigen Zeitpunkt nur ein paar wenige Plattformen gibt, welche virtuelle Automatenspiele anbieten ist dies ein positives Zeichen. Damit haben deutsche Spieler endlich die Gewissheit, dass Sie ihrem Hobby legal nachgehen können. Das war bis zu den neuen deutschen Casinolizenzen nicht möglich.

Da es endlich deutsche virtuelle Spielhallen gibt, erleichtert dies auch die Arbeit der Gerichte und Behörden gegen illegale Betreiber vorzugehen. Bisher gab es zwar das Gesetz, dass nur Betreiber mit deutscher Lizenz virtuelles Glücksspiel anbieten dürfen, da es aber keine diese Casinolizenzen gab, saßen Behörden in einer Zwickmühle. Die Zeit ist jetzt vorbei.

Beschränktes Spieleangebot

Auch wenn die Online Spielautomaten viele Namen haben, sind diese laut Gesetz virtuelle Automatenspiele. Zudem darf der Begriff „Casino“ nicht mehr verwendet werden. Überhaupt ist das Spieleangebot momentan noch recht beschränkt. So findet zurzeit nur Spiele von Merkur und Novomatic, was sicherlich bei diesem Betreiber nicht überraschend kommt. Live Spiele oder auch virtuelle Tisch- und Kartenspiele sind nicht erlaubt. Viele Zocker werden jedoch darüber glücklich sein, ihre Spiele aus den realen Spielhallen jetzt auch online zu finden.

Das Gesetz schreibt unter anderem vor, dass die Spielhallen alle mit einer zentralen Datenbank vernetzt sind. Damit wird sichergestellt, dass das monatliche Einzahlungslimit von 1.000 € nicht überschritten wird.

Das maximale Einzahlungslimit ist ein Beitrag zum Spielerschutz, der mit dem neuen Gesetz verbessert werden soll. So haben gefährdete Spieler auch die Option sich über das Netzwerk komplett vom Spielbetrieb auszuschließen.

Auch wenn es in der Spielergemeinde viele negative Stimmen gibt, kann man die neuen Regeln als einen Schritt in die richtige Richtung ansehen. Sie legt illegalen Betreibern und Betrügern das Handwerk oder macht diesen schwerer, auf dem deutschen Markt tätig zu sein.

Sicherlich wird auch das Spieleangebot in den nächsten Wochen und Monaten noch erweitert und weitere virtuelle Spielhallen mit deutscher Lizenz ans Netz gehen. In einigen Bundesländern wird es sogar Tisch- und Kartenspiele online geben. Jedes Bundesland kann hierfür so viele Lizenzen vergeben, wie es reale Casinos und Spielbanken hat.

Es steht außer Frage, dass es dennoch einige Spieler geben wird, die ihr Glück bei Offshore Plattformen suchen. Anders als bei den deutschen Online Spielhallen dürfen diese dann jedoch auf keine Rückendeckung bei Problemen hoffen, wenn Gewinne nicht ausgezahlt werden oder Geld verschwindet. Natürlich gibt es auch im Ausland viele seriöse Betreiber. Einige davon wird man sicherlich auch in Zukunft mit deutscher Lizenz sehen und das Feld nicht alleine der Gauselmann Gruppe überlassen.

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